Freitag, Dezember 02, 2005

6-jähriger Knabe von Kampfhunden getötet

Der Vorfall eines tödlichen Angriffs von drei Kampfhunden auf einen 6-jährigen Knaben von gestern Donnerstag im zürcherischen Oberglatt hat die Öffentlichkeit erschüttert.

Wie heute bekannt wurde, prüft der Bund schärfere Massnahmen, um künftig solche Vorfälle zu verhindern. Wie präsentiert sich denn die heutige Rechtslage ?

Heute ist die Gesetzgebung betreffend die Haltung von Hunden weitgehend Sache der Kantone. Der Kanton Solothurn hat vor kurzem ein neues Hundegesetz präsentiert. Einer Medienmitteilung der kantonsrätlichen Umwelt-, Bau- und Wirtschaftskommission vom 28. November 2005 http://www.so.ch/de/pub/parlament/aktuell/medien/umbawiko02/umbawi051128.htm kann entnommen werden, dass die Kommission der Vorlage des Regierungsrates für eine Teilrevision des Hundegesetzes zugestimmt hat.

Die Vorlage des Regierungsrates verzichet auf ein Verbot oder eine Bewilligungspflicht für bestimmt Hunderassen. Demgegenüber wird das Oberamt als zuständige Überwachungsbehörde mit einem eindrücklichen Arsenal an Aufsichts- und Weisungskompetenzen g.ü. Hundehaltern, die jedoch in der Praxis nur mit erheblichem Verwaltungsaufwand umgesetzt werden können, ausgestatten.

Gemäss § 2 der regierungsrätlichen Vorlage kann das Oberamt, im Falle dass der Hundehalter seinen Pflichten nicht nachkommt, ein schwerwiegender Verdacht einer Bedrohung durch den Hund besteht oder bei diesem Verhaltensauffälligkeiten festgestellt werden, insbesondere

1. Ermahnungen und Verwarnungen aussprechen;
2. Anordnungen über Erziehung, Pflege oder Unterbringung des Hundes erlassen;
3. Anordnungen über Beaufsichtigung einschliesslich Leinen- und Maulkorbzwang erlassen;
4. einen Hund zu Lasten des Halters unter Beobachtung stellen und/oder einen Wesenstest des Hundes anordnen;
5. den Besuch eines Hundehalterkurses oder eines Erziehungskurses für Hunde anordnen;
6. in schwerwiegenden Fällen die Hundehaltung verbieten oder die entschädigungslose Beseitigung des Hundes anordnen;
7. andere geeignete Massnahmen ergreifen;
8. Busse bis 1000 Franken aussprechen, falls Anordnungen nicht befolgt werden.

Weniger kompliziert und dafür umso effizienter gehen da unsere Nachbarländer vor. So verbieten beispielsweise Deutschland und Frankreich schlicht und einfach jegliche Einfuhr und Zucht gefährlicher Hundereassen.

Angesichts des jüngsten Vofalles in Oberglatt muss man sich effektiv die Frage stellen, ob gewisse Hunderassen nicht schlicht und einfach verboten werden sollten. Zumindest eine Bewilligungspflicht für die Haltung von Kampfhunden würde wohl Sinn machen. Wie der Fall von Oberglatt gezeigt hat, liegt das Problem nämlich oft nicht nur beim Hund sondern bei dessen Halter. Es ist schlicht und einfach nicht einsehbar, wieso für den Erwerb einer Waffe eine Bewilligung erforderlich ist, nicht jedoch für den Erwerb eines Kampfhundes. So wäre zumindest ebenso wichtig wie ein Wesenstest des Hundes (s. obigen Entwurf des Regierungsrates) ein vorgängig an eine zu erteilende Bewilligung zur Haltung eines Kampfhundes anzuordnender Charaktertest des Hundehalters.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

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CrazyTacker

11:17 PM  
Blogger franieshka said...

Hi
weißt Du eigentlich, wie viele Menschen von Hunden anderer Rassen und Mischlingen getötet werden?

Nur leider kommt das nicht in den Nachrichten, weil das keine Schlagzeilen bringt.

Vor etwas 1,5 Jahren kam mal eine Meldung über einen Jungen, der "von zwei Kampfhunden angefallen wurde"- das Bild der Schlagzeile zeigte auch einen zähnefletschenden Pitbull. Im Verlauf der Nachricht wurde allerdings klar, dass diese Kampfhunde Jagdterrier waren. Mittelgroße, nette, dem Foxterrier ähnliche Hunde, die oft in Familien, bei Omi und Opi
oder dem Jägersmann zu finden sind.
Und die Moral von der Geschicht: trotz solcher Darstellung sind´s nicht immer die Kampfhunde nicht.

Beißstatistiken beweisen ganz klar, dass "Kampfhunde" keines Falls ganz vorne bei den aggressiven Hunden liegen. Und ja, es wurde in der Statistik berechnet, dass es mehr Mischlinge und Schäferhunde in Deutschland gibt, als Pitbulls.


Außerdem muss man erstmal definieren, was ein Kampfhund ist:

Ein Kampfhund ist ein Hund, der zum Kämpfen mit HUNDEN gezüchtet wurde.

Auszeichnen tut einen Kampfhund:

-Mut (hat ein Kangal, ein kuvasz
und jeder andere Hütehund zb auch)

-Wendigkeit (typische Terriereigenschaft)

Und das böse böse Gebiss, was ebenfalls ein Erbe des Terriers ist.-und folglich so auch bei den lieben lieben Foxterriern und den kleinen, putzigen Jack Russell Terriern vorkommt- beißen die sich einmal an einem Spielzeug fest, dann kann man die an dem Spielzeug durch die Luft schleudern.- Wenn ein Jack Russel also einem 5 Jährigen Jungen in die Kehle beißt, ist der genauso Hops wie bei einem Pitbull!

Wie verhalten sich "Kampfhunde" gegenüber Menschen:
Kampfhunde mussten sich im Ring, dem Pit von wildfremden Menschen ins Gebiss oder an die Hoden greifen lassen.

Des Weiteren wurden sie, hatten sie sich einmal in ihrem Kampfpartner festgebissen, mit einem Stick und von Hand getrennt. Jegliche Aggression gegenüber Menschen hatte somit den Ausschluss des Hundes von der Zucht zur Folge.

Gut kämpfende Hunde wechselten, ähnlich Turnierpferden, auch oft den Besitzer, was ebenfalls eine hohe Anpassungs- und Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen fordert.

Das "Kampfhunde" oft mit vielen Menschen, oft in der Unterschicht, auf einem Raum lebten, ist ein weiterer Beweis für die "große Aggression der Hunde gegenüber Menschen"- oder wie kann ein von Natur aus aggressiver Hund mit vielen Leuten, zum Teil auch Kindern auf einem Raum leben?

Kampfhunde sind schmerzunempfindlich, eine Eigenschaft, die ihnen angezüchtet wurde, damit sie beim Kampf nicht vor Schmerzen aufgeben. Viele Bisse, die andere Hunde Schmerzen tätigen würden, erfolgen also nicht.


In den USA ist der Pitbull ein ganz normaler Farmhund, der oft auch als Therapiehund eingesetzt wird. Wie kann das sein, wenn er ein aggressives Wesen hat?

bei mehreren Tests, die die Familienfreundlichkeit aller Hunderassen bestimmen sollen, liegt der Pitbull mit vorne.

-Ein Kampfhund ist folglich kein Hund, der gezüchtet ist um auf Menschen los zugehen.
-das sind wenn überhaupt die sogenannten Wach-Schutz-Hirten- und Hofhunde die Rottweiler, Dobermänner, Schäferhunde und die tollen Familienhunde Hovawart einschließen. Diese Hunde sollen etwas bewachen und gehen so, züchterisch bedingt, auf alles- was das was sie bewachen,- bedroht- folglich auch auf Menschen!

Das heißt nicht, dass diese Hunde böse sind und statt den Kampfhunden die Listenhundverordnung verdienen. Es soll nur zeigen, was bestimme Begriffe, die im Zusammenhang mit Hunden gebraucht werden, eigentlich bedeuten.

Also nochmal:
-Pitbulls sind genauso schlecht und genauso gut wie alle anderen Hunderassen.

-Sie haben artspezifische Eigenschaften, zu denen aber nicht Aggressivität gegen Menschen gehört.

-Ihre ursprüngliche Aufgabe ist es nicht, Menschen zu bewachen

-Es sind zu 90% die Menschen, die einen Hund prägen. Und gelten bestimmte Hunderassen als Statussymbol, "harter" Leute, dann ist das die Schuld der leute und nicht die der Hunde.

-Maulkörbe und Leinenzwang behindern die natürliche Kommunikation mit Artgenossen, was zu Frust führt- ähnlich einem Menschen, der den ganzen Tag nur bestimmte Dinge tun darf- da ist Aggression eine logische Folge


Jede Rasse braucht einen Hundeführerschein und jemand, der in der Jugend kriminell war, und dessen Strafregister nach 3 Jahren gelöscht ist, darf genauso keinen Hund haben, wie ein Mensch, der noch Delikte in seiner Strafakte verzeichnet hat.

-Nur, um mal etwas die Themen zu ordnen und etwas Von der laienhaften Darstellung dieses Themas weg zu kommen.
Die Diskussion um die Listenhunde wird nämlich mit einer Pauschalisierung geführt, wie wir Menschen es auch bei anderen Kontexten tun:
Etwa in der Art folgender Aussagen:
- "Die Juden sind ein habgieriges Volk"
-"Alle Neger sind faul"
-"alle Türken sind kriminell"
-"Alle Moslems sind Terroristen"

Und- die Darstellung eines Pitbulls als eine gemeingefährliche Kreatur fördert nur dessen Beliebtheit bei den Leuten, die lieber weder Kinder noch Hunde haben sollten.- Die Leute, die die ihnen angetrauten auch schlecht behandeln.

2:14 PM  

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